Volume 4, Issue 1, 2007
Nicolae RâmbuOrcid-ID
Pages 85-105
DOI: 10.5840/cultura20074122
https://orcid.org/0000-0003-4593-1477
ABSTRACT
1. Das kulturelle Minderwertigkeitsgefiihl In Bezug auf die von Kant geprigten Begriffe verfaBt Goethe die folgende “Xenia”: “Sachen, so gestohlen worden. (Immanuel Kant spricht.) In bezug auf zwanzig Begriffe wurden mir neulich diebisch entwendet, Leicht sind sie kenntlich, es steht sauber mein I. K. darauf.” Das Minderwertigkeitsgefiihl als wissenschaftlicher Begriff, oder die ,,Wertfreiheit“ im Sinne Max Webers, wurde von Alfred Adler geprigt, wobei es um diesen Begriff Auscinendersetzungen gab und noch gibt.” In der Fachliteratur wird meist cine Passage aus Stendhals Roman Le Rouge et le Noir zitiert, die den Ausdruck sentiment d’infériorité enthalt. Dartiber hinaus gibt es nicht selten Biicher, in denen der Ausdruck “Minderwertigkeitsgefiihl” erscheint, beispiclweise in den Romanen ,,Onkel Toms Hitte* von H. Beecher-Stowe oder ,,Der Weg allen Fleisches von Samuel Butler.” ,,Es mogen sich noch weitere Beispicle dieser Art finden; jedoch sind die Ausdriicke Minderwertig- keitsgefithl und Minderwertigkeitskomplex erst durch Adler zu wissen- 1 Mangs Sperber, Alffied Adler oder das Flend der Psychologie, Wien / Miinchen, 1970, S. 101. 2 Paul Rom, Alfred Adler und die wissenschafiliche Menschenkenntnis, Frankfurt a.M., 1966, S. 69.