Ovidiu Balan
Pages 106-112
DOI: 10.5840/cultura20074123
ABSTRACT
Einer der Urheber des Orphismus ist Musaios’, ein halble- gendirer Dichter, Musiker, Mythograph und vielleicht auch Stifter von Mystetien. Die griechische Tradition hilt Musaios fiir einen Schiller Orpheus” und mitunter gilt er sogar als dessen Sohn. Ein andermal erscheint er als der Sohn des Eumolpos, aber in den meisten Fillen tritt er als Vater desselben auf. Eumolpos ist seinerseits eine halblegendire Figur, die eine bedeutende Rolle in der Einweihungszeremonie der eleusischen Mysterien spiel’. In einem bestimmten Kontext von Platons Staaf erwihnt der Autor, dass zu seiner Zeit eine ,, Menge Biicher von Musaios und Orpheus im Umlauf waren, und bei Protagoras’ scheinen die beiden die gleichen Anhiinger zu haben. Platon und einige Doxographen lassen die Idee zu, dass Musaios der wichtigste Schiller Orpheus’ war und als diesem fast ebenbiirtig gesehen wurde. Musaios werden eine ganze Reihe von Werken zugeschrieben: cine Theogonie bestehend aus drei Biichern, Hymnen, Orakel sowie Ratschlige an seinen Sohn Eumolpos. Der Tradition nach habe sich Onomakritos zur Zeit von Peisitratos um die »Ordnung der Werke von Musaios und Orpheus gewidmet. Musaios und sein Sohn werden von Platon’ fiir die Anfithrer der Gerechten im Hades gehalten, wo er sie auf ihren Schlafstitten bewirten lisst. Abgeschen von der Ironie Platons, der sich nicht mit der Idee abfindet, dass die beste Belohnung fiir ein tugendhaftes Leben ein ununterbrochenes Saufgelage im Jenseits sein konnte, schlieBen wir daraus, dass Musaios” und seine